Internationales 10-Städte-Turnier in Herne: Etwas Statistik und eine Nachbetrachtung (von Reiner Klüting)

 

Ergänzend zu den bisherigen Berichten sei hier noch etwas Zahlenmaterial angegeben (Genauere Tabellen und Bericht siehe auf der Homepage des SK Herne-Sodingen www.sk-herne-sodingen.de). Überlegener Sieger wurde der belgische Schachclub SK Wirtzfeld (18-0 Mannschaftspunkte) vor dem französischen Club Vandoeuvre Nancy (15-3). Die deutschen Vertreter landeten im Mittelfeld (Herne Platz 5 mit 11 – 7, Hemer Platz 6 mit 8 – 10)

Unsere Mannschaftsergebnisse:

Samstag Sonntag

Hemer – Nancy 2 – 6 Hemer – Herne 3,5 – 4,5

Hemer – Eupen 2 – 6 Hemer – Veldhoven 6,5 – 1,5

Hemer – Belvaux 1 – 7 Hemer – Tilburg 6,5 – 1,5

Hemer – Wirtzfeld 1,5 – 6,5 Hemer – Differdange 7 - 1

Hemer – Metz 6 – 2

Auffällig: Unser ausgeglichenes Brettpunktkonto 36-36 (das nach den ersten 4 Kämpfen mit 6,5 Brettpunkten eher als ein Wunschtraum erschien) verteilt sich auf beide Tage folgendermaßen:

Samstag: 12,5 Punkte bei 22 Verlustpartien, Sonntag: 23,5 Punkte bei 4 Verlustpartien

Einzelergebnisse nach Brettreihenfolge:

1 Carmen Voicu-Jagodzinsky 2,5 – 6,5

2 Martin Grürmann 5,5 – 3,5

3 Moritz Runte 2 – 2

4 Andreas Jagodzinsky 4,5 – 4,5

5 Peter Traszka 5,5 – 3,5

6 Mirco Wagner 3 – 4

7 Marc Störing 3,5 – 3,5

8 Reiner Klüting 4 – 4

9 Guido Heeke 3,5 – 1,5

10 Klaus Schreiber 2 – 3

 

Nachbetrachtung

Die 4 Spitzenteams aus Wirtzfeld, Nancy, Eupen und Belvaux, die mit mehreren Titelträgern angereist waren, wiesen teilweise eine Mannschaftsdurschnittselo von über 2300 auf. Daher wurde aufgrund des immensen Leistungsgefälles der 10 beteiligten Städte in unserer Mannschaft diskutiert, ob in Zukunft eine etwas größere Elo-Beschränkung für jede Mannschaft gelten sollte. Der Vorschlag von Andreas war, dass zwar Titelträger nach wie vor eingesetzt werden könnten, aber in jedem Kampf ein Mannschaftseloschnitt von ca. 2100 nicht überschritten werden sollte. Dies wurde auch auf der sonntäglichen Mittagskonferenz der Mannschaftsführer vorgetragen, aber nicht als besonderes Problem angesehen und abgelehnt, da für die meisten Mannschaften die internationale Begegnung und der Unterhaltungswert dieser traditionellen Veranstaltung Priorität vor der sportlichen Leistungsperspektive genießen.

So waren die Gespräche zwischen und nach den Partien sowie beim hervorragenden Abendessen wie immer sehr anregend und wohltuend. Am Samstag Nachmittag besuchten auch meine langjährigen Mannschaftskameraden und Freunde Herbert Cloosters und Wilfried Sirringhaus das Turnier. Im sehr großen Biergarten des Herner Stadtparkhotels kam es neben schönen Gesprächen auch zu einigen Blitzpartien zwischen uns, deren Niveau durch ein gepflegtes Pils deutlich angehoben wurde…. Schade, dass man nicht diesen Biergarten beim samstäglich angenehmen Wetter für das Turnier nutzen konnte.

Meine sehr subjektiv getönten Gedanken zur Leistungsperspektive: Natürlich ist es für viele Schachspieler möglicherweise spannender, gegen gleichstarke Spieler anzutreten. Andererseits sehe ich es als Chance, gegen wesentlich stärkere Spieler zu kämpfen, weil erstens das Spielniveau der Partie oft angehoben wird und zweitens die Lerneffekte bei Niederlagen ungeahnte Höhen erreichen können. Zudem ist sowohl beim Schachspielen als auch bei der Gestaltung des eigenen Lebens das Erlernen einer Frustrationstoleranz nützlich. Würde man ständig gewinnen, könnte der Erfolg schnell hohl und fade wirken. Als FC Bayern München – Fan (der ich natürlich nicht bin) würde mir der Meisterschaftsgewinn jedes Jahr allmählich langweilig werden….

 

Ein Vorschlag für die nächsten 10-Städte-Turniere: Man könnte doch ein oder zwei Rating-Preise für Einzelspieler einführen.

Internationales 10-Städte-Turnier 2019 - Tag 2

(Bericht von Andreas Jagodzinsky, 08.09.2019)

 

Nachdem der Vorstand nach dem desaströsen Auftritt am ersten Tag die Notbremse gezogen und den Mannschaftsführer ausgewechselt hat, lief es am zweiten Tag deutlich besser.

 

Lukas Jagodzinsky übernahm am Sonntagmorgen die Mannschaftsführung. Einer der Spieler erklärte, dass im Training endlich wieder gelacht würde. Bereits gegen Herne hätte es fast zum Punktgewinn gereicht. Aber ab Runde sieben lief es dann. Die letzten drei Gegner wurden alle deutlich geschlagen, so dass Hemer am Ende Platz sechs belegte. Das beste Resultat holten unsere Gastspieler Peter Trzaska und Martin Grürmann (beide 5,5/9) vor mir (4,5/9). Die Ansprachen des neuen Kapitäns zeigten Wirkung. Alle Spieler waren jederzeit über den Stand der jeweiligen Kämpfe informiert.

Am Vortag konnte eigentlich nur der ungeschlagene Guido Heeke(3,5/5), der heute wegen der Verbandsklasse mit seinem "Zweitverein" Letmathe abreisen musste, überzeugen.

 

Bei der Gelegenheit möchte der Vorstand es nicht versäumen, Marc Störing für seine ca. zwanzigjährige Mannschaftsführertätigkeit, die ihren Höhepunkt beim Gewinn des Zehnstädteturniers 2014 vor eigenem Publikum fand, zu danken. Marc wird uns in administrativer Funktion erhalten bleiben. Zudem wurde ihm die Mannschaftsführung der Verbandsligamannschaft angeboten. 

Internationales 10-Städte-Turnier 2019 - Tag 1

(Vorbericht von Andreas Jagodzinsky, 08.09.2019)

 

Tag 1 war in Herne kein großer Erfolg für unsere Mannschaft. Vor der ersten Runde spekulierten wir bereits, ob wir im Turnierverlauf noch auf eine zweistellige Brettpunktauswahl kommen würden. Um es vorweg zu nehmen: das gelang mit dem ersten Sieg in Runde fünf dann sogar noch am selben Tag.

Insgesamt ist das Turnier so stark geworden, dass selbst Dauersieger Herne mit dem Turniersieg und vermutlich mit dem Treppchen schon nach Tag 1 nichts mehr zu tun haben wird.

Heute geht es gegen die Mannschaften aus den Niederlanden, Luxemburg und gegen Herne um eine Resultatsverbesserung. Zum Glück wird uns dabei Moritz Runte verstärken. An Spekulationen über einen Wechsel des Mannschaftsführers werde ich mich nicht beteiligen. Der Vorstand des SV Hemer hatte gestern gegen 23.00 Uhr lediglich eine etatmäßige Sitzung, bei der es um die Kaffeemarke für den nächsten Mannschaftskampf und nicht um den Kopf von Mannschaftskapitän Marc Störing ging.


 Was man leider kritisch anmerken muss, ist dass der Spielssaal im ansonsten sehr schönen Hotel für eine solche Veranstaltung deutlich zu eng ist. Solange alle Spieler sitzen und spielen, geht das. Wenn aber Zuschauer sich die Partien ansehen wollen, Ersatzspieler im Spielsaal unterwegs sind oder die ersten Spieler fertig sind, setzt ein Gedränge ein, dass konzentriertes Weiterspielen unmöglich macht. Für heute bleibt also nur die Strategie, möglichst schnell mit jeder Partie fertig zu werden, um zu den Störern und nicht den Gestörten zu gehören. 


Internationales 10-Städte-Turnier 2019

(Vorbericht von einem Mitglied der Siegermannschaft 2014)

 

2014 war der SV Hemer Ausrichter des 10-Städteturniers. Damals spielten Anna Zatonskih, Vitaly Zatonskih, Carmen Voicu-Jagodzinsky, Marcus Schmücker, Martin Grürmann, Joshua Eckardt, Andreas Jagodzinsky, Marc Störing und Moritz Runte für Hemer.

Hemer gelang ein Start-Ziel-Sieg. Wer das Turnier noch einmal nachverfolgen will, muss einfach hier klicken: https://www.svhemer1932.de/verein/10-st%C3%A4dte-turnier/2014/

 

Morgen geht es in Herne wieder um den wichtigsten Titel im Weltschach. In Anbetracht der Regel, dass jede Mannschaft nur drei Titelträger einsetzen darf, wäre der Deutsche Meister aus Baden-Baden nicht einmal in der Lage ein positives Punktekonto zu erzielen.

 

Im letzten Jahr lief es für unsere Mannschaft nicht so gut. Mal sehen, ob es 2019 wieder besser wird. Aus der Siegermannschaft 2014 sind in diesem Jahr fünf Spieler am Start.

Welche das sind und von wem sie unterstützt werden, kann man morgen hier lesen. Vielleicht wird es aber auch übermorgen, wenn von den Leuten, die hier für die Berichterstattung zuständig sind, zu viele in Herne sind.

 

 

Internationales 10-Städte-Turnier 2019

Das 10-Städte-Turnier findet als Mannschaftsschnellschachturnier dieses Jahr vom 07. auf den 08. September im Parkhotel Herne, Schaeferstraße 111, 44623 Herne statt. Gastgeber ist der Schachklub Sodingen / Castrop.

Gespielt werden 25-minuten Partien je Spieler.

Nach der Begrüßung um 13:45 starten wir um 14 Uhr gegen Nancy (F).

Es folgen die Mannschaften aus Eupen (B), Belvaux (Lux ), Wirtzfeld (B) und Metz (F) die für das Team aus Nieuwendam, die nicht mehr am Turnier teilnehmen eingestiegen sind.

Um 20 Uhr finden sich die Teilnehmer beim gemeinsamen Abendessen zusammen.

 

Am Sonntag beginnt um 10 Uhr für uns die 6. Runde gegen den Ausrichter Herne. Es folgen Veldoven und Tilburg aus den Niederlanden. In der letzten Runde dann gegen Differdange ( Lux ).

Das Turnier schließt um 15 Uhr mit der Siegerehrung.