Hemers Frauen gewinnen auch in Düsseldorf

(Ein Bericht von Andreas Jagodzinsky, 19.11.2018)

 

Am Sonntag stand in Düsseldorf die zweite Runde der Regionalliga für unsere Frauen auf dem Spielplan.

Die Regionalliga entwickelt sich immer mehr zum Ärgernis und zur Antiwerbung für das Frauenschach.

Letztes Jahr verzerrte Aachen das Tabellenbild. Dieses Jahr verzichteten sie zum Glück auf einen Start.

Wie man in die Regionalliga reinkommt, ist auch völlig undurchsichtig.

Wir meldeten uns 2017 ordnungsgemäß zum Aufstiegsturnier an und mussten mangels anderer Bewerber dann nicht spielen.

Wie dann Solingen plötzlich mit in die Liga kam, entzieht sich meiner Kenntnis.

2018 gewann Godesberg das Qualifikationsturnier. Zur Belohnung erhielten sie einen Platz in der Gruppe Südwest und spielen ihre Auswärtsspiele jetzt in Hessen.

Die Plätze in der Westgruppe erhielten Düsseldorf und der Letzte des Qualifikationsturniers Porz. Gegeneinander „spielten“ sie 2-2 bei vier kampflosen Partien. Porz verlor die beiden anderen Spiele jeweils 0-4 kampflos.

Was machen diese Mannschaften nun in der Regionalliga? Düsseldorf gibt als Ziel aus, seinen jungen Spielerinnen Spielpraxis verschaffen zu wollen.

 

Konsequenterweise ließ man daher gegen Hemer Brett 1 frei, so dass Luminita Cosma nicht nur vergebens aus Bukarest angereist war, sondern auch am Sonntag neben knapp drei Stunden An- und Abreise gut fünf Stunden in Düsseldorf abhängen durfte. Vielleicht sollte man die Regionalliga samstags spielen lassen. Zumindest eine Shoppingtour durch Düsseldorf wäre dann eine sinnvolle Alternative gewesen.

Anstatt zwei NRW-Kaderspielerinnen die Chance zu bieten, gegen Großmeisterinnen zu spielen, erteilt ihnen ihr Verein stattdessen eine Lektion in billigen taktischen Tricksereien.

Ich hoffe, die nächste Stufe dieses Ausbildungskonzepts sieht nicht den Umgang mit technischen Hilfsmitteln während der Partie vor.

Kurz überlegte ich, die Unsportlichkeit angemessen zu erwidern und unsererseits Brett 1 freizulassen und alle um ein Brett rutschen zu lassen.

Aber abgesehen davon, dass bei einer Karenzzeit von einer Stunde unseren Gegnerinnen zuzutrauen gewesen wäre, dass plötzlich Brett 1 zum Unterschreiben des Partieformulars aufgetaucht wäre, wollte ich mich auf dieses Niveau, auf dem ich mich auch zugegebenermaßen nicht allzu kompetent fühle, nicht herabbegeben und einer anderen Hemeraner Spielerin einen langweiligen Nachmittag bescheren.

Den Stellenwert der Frauenmannschaft beim gastgebenden Verein konnte man auch daran erkennen, dass auf die Anwesenheit eines Mannschaftsführers verzichtet wurde und – anders als beim parallel stattfindenden Herrenkampf der NRW-Klasse – keine Holzbretter sondern Plastik mit Figuren, die sich im Farbton bestenfalls ähnelten, zum Einsatz kamen.

 

Zur Abwechslung nun zum schachlichen Teil des Nachmittags:

Für uns spielten Carmen Voicu-Jagodzinsky an Brett 2, Valerija Naumenko an Brett 3 und unser Neuzugang aus Barcelona Catriona Dartmann Aubanell an Brett 4.

Nach etwa drei Stunden sah der Kampf sehr gut für uns aus. Carmen hatte erwartungsgemäß keine Probleme. Valerija hatte eine gute Stellung und einen großen Zeitvorsprung. Und auch Catriona konnte mit ihrer Position sehr zufrieden sein.

Carmen erhöhte dann auch folgerichtig nach etwa dreieinhalb Stunden auf 2-0.

Leider verlor Catriona in beiderseitiger Zeitnot den Faden und wurde mattgesetzt.

Jetzt hing alles an Valerijas Partie. Doch leider hatte sie in gegnerischer Zeitnot Gegenchancen zugelassen und die Gelegenheit für ein Remisangebot verpasst.

Nachdem Catriona zum Flughafen aufgebrochen war, entschieden sich Carmen und Luminita, zusammen mit Edelfan Lukas essen zu gehen.

Ich hingegen entschied angesichts der offen zur Schau getragenen „Punkten um jeden Preis-Mentalität“, meine Spielerin nicht alleine zu lassen.

Valerija hatte mittlerweile auch völlig den Faden und infolgedessen eine Figur verloren. Aufgrund ihrer guten Bauernstellung hatte ich minimale Hoffnungen, dass sie vielleicht noch Gegenspiel für ein Remis generieren könnte.

Doch dann schlug ihre Gegnerin einen weiteren gedeckten Bauern. Sollte es das gewesen sein? Nach dem Zurückschlagen würde ihre Gegnerin mit ihrem Läufer Schach geben, den Turm von Valerija bedrohen und mit Mehrfigur und Mehrbauer verbleiben. Allerdings kehrte die Farbe schnell ins Gesicht von Valerija und mir zurück. Nach einem Zwischenschach war der gegnerische Turm einfach weg. Nur der ehemalige Mehrläufer und die verbundenen Freibauern sicherten Valerijas Gegnerin genügen Gegenspiel für ein Remis, aber keinesfalls mehr, da jeder gegnerische Gewinnversuch sofort zu einer Gewinnstellung für Valerija geführt hätte.

Somit endete der Kampf und ein wirklich unerfreulicher Nachmittag mit einem 2,5-1,5 Sieg für uns.

 

Die Vorfreude auf weitere Erfahrungen in dieser Liga kennt jedenfalls bei mir keine Grenzen.

Erfolgreicher Auftakt für die Frauen

Ein Bericht von Andreas Jagodzinsky, 29.Oktober 2018)

 

Nachdem wir in der vergangenen Saison nur knapp den Aufstieg in die zweite Bundesliga verpasst hatten, stand am Sonntag der Auftakt der diesjährigen Regionalligasaison auf dem Spielplan.

Gast in Hemer war der Zweitligaabsteiger aus Münster. Genau wie der zweite Zweitligaabsteiger aus Heiden und wir durch den Aufstieg 2017 haben sie sich die Spielberechtigung erspielt, während die anderen Mannschaften irgendwie in die Liga gekommen sind.

Immerhin gab es in der ersten Runde in diesem Jahr keine kampflosen „Partien“. Wir traten mit Luminita Cosma und Carmen Voicu-Jagodzinsky an den ersten beiden Brettern an. Mit der NRW-Vizemeisterin der U16 Valerija Naumenko und Julia Manus komplettierten zwei Eigengewächse die Mannschaft, so dass wir an allen Brettern klar favorisiert in den Kampf gingen.

 

 

Insbesondere bei unseren beiden Großmeisterinnen hatte ich wenig Zweifel, dass sie letztlich den Widerstand ihrer Gegnerinnen brechen würden. Julia hatte schnell einen großen Vorteil erzielt, während auch Luminita schnell zwei Bauern gewinnen konnte.

 

Bei Carmen und Valerija war hingegen wenig los. Doch als ich gerade im Auto saß, um zum Mannschaftskampf nach Bergneustadt zu fahren, meldete sich Carmen. Ihre Gegnerin hatte in gedrückter Stellung eine Figur eingestellt und sofort aufgegeben. Julia erhöhte dann eine knappe halbe Stunde später auf 2-0.

 

Angesichts des gewonnenen Endspiels an Brett 1 für Luminita war die Entscheidung gefallen. Luminita, die bei der gerade beendeten Schacholympiade erfolgreichste rumänische Spielerin war, erhöhte folgerichtig auf 3-0, ehe Valerija ihre Partie Remis gab.

 

Zusammen mit Solingen teilen wir uns nach dem ersten Spieltag die Tabellenführung. In drei Wochen geht es dann nach Düsseldorf. 

14:12 Uhr 

 

Jetzt ging es schnell.

 

Wir führen 3:0 und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird auch Eva gewinnen.

Damit fehlt uns am Ende ein halber Brettpunkt zum Aufstieg.  

Nochmals vielen Dank an Aachen.

 

Ich finde die Moral unserer Truppe einmalig, denn jeder dürfte vorher schon 

die bittere Pille geschluckt haben. 

 

Damit verabschieden wir uns für heute.

 

Die Chance ist sehr gut, dass die Liveschaltung kein Einzelfall bleiben wird.

 

 

 

 

 

14:07 Uhr

 

2:0

 

Valerija bringt ihre starke Partie sicher über die Ziellinie!

14:04 Uhr

 

Nur Evas Gegnerin hat noch minimale Dauerschach-Chancen. 

 

 

13:53 Uhr

 

Was macht Eva?

 

Nachdem Ihre Gegnerin auf h7 einen Läufer geopfert hat, hat Eva das Material zurück gegeben und scheint die Lage im Griff zu haben. 

 

Liegt etwa ein 4:0 in der Luft?

13:46 Uhr

 

Das Bild zeigt die Ausführung von Dd2, danach folgte Sf6 und dann nahm Valerija mit dem Springer auf d6. 

Dies sieht doch sehr überzeugend aus!

13:36 Uhr

 

Es war wohl dann doch Sxd6, aber was macht ihre Hand über der weißen Dame? Eventuell nur ein großes

Shadup? 

13:32 Uhr

 

Was hat Valerija vor? Ich habe gerade angefangen über Dxd6 nachzudenken, kann aber auch ein reines Hirngespinst sein.

13:17 Uhr

 

"Wären wir beim Boxen, würde ein Reporter vermutlich sagen, dass Valerija ihre Gegnerin in der Ringecke gestellt hat. Wird es ihr gelingen, die Gegnerin auf die Bretter (hier ist es nur eins) zu schicken?"

13:07 Uhr

 

Carmen jetzt mit Bauer und Qualität mehr. Es sieht insgesamt nach einem Sieg aus.

13:04 Uhr

 

Carmen's Stellung sieht sehr wild aus, aber ich (Marcus) glaube, das Schwarz sich mit seinen beiden Schwerfiguren, etwas übernommen hat. 

12:50 Uhr
Ob es Valerija beunruhigt, dass ihr der Schulleiter, Prof. Dr. Trelenberg, über die Schulter schaut?
Oder denkt sie, dass er im Fach "Schach"  auf eine fundierte Bewertung seiner Schülerin verzichtet.
Wir hoffen, Valerija denkt vor allem an ihre Partie, die übrigens einen wirklich guten Eindruck macht.

12:45 Uhr

 

Der Schulleiter des Woeste-Gymnasium schaut ebenfalls zu.

Damit ist die aktuelle Zuschauerzahl - leider nicht von einem Sponsor präsentiert - 

auf 8 gestiegen!

 

Schaffen wir noch die 10?

 

 

 

 

12:30 Uhr

 

Es steht 1-0. Carmen hat Raumvorteil. An Evas Brett könnte sich der weiße Angriff verlaufen, wobei dies nur eine sehr oberflächliche Einschätzung ist. Und an Brett 4 hat Valerija wohl Vorteil.
 
Was passiert eigentlich bei einem 4-0 Sieg?
Erstmal werden unsere kamflosen Brettpunkte gegen Aachen gestrichen. Bei Mülheim geschieht das auch. Könnte man ausnahmsweise also stehenlassen.
Weitere kampflose Kämpfe gab es nicht. Also stünden beide Teams bei 10 Brettpunkten.
Ein wenig wehmütig gehen die Gedanken zu den Partien von Valerija (gegen Münster) und Julia (gegen Mülheim).
 
Die - etwas schwer auffindbare - Turnierordnung löst jetzt leider die Frage zu unseren Ungunsten: http://frauen-rl.info/rlv/rl-to-6.html
 
4.1 sagt, dass dann der direkte Vergleich entscheidet. Der war 3,5-0,5 für Mülheim.
Was auch immer wir heute noch machen: Aufsteiger ist Mülheim.
Nochmals Glückwunsch!

 

12:20 Uhr

 

 

1-0 für uns!

 

Es ging auf einmal ganz schnell und 

Luminita schießt uns in Führung.

 

 

 

 

 

 

12:16 Uhr

 

Es wird Ernst. An Brett 3 und 4 geht es jetzt zur Sache.

Erster Eindruck: An 3 stehen wir unter Druck, an 4 machen wir Druck!

 

 

12:09 Uhr

 

Jetzt ist auch der Mannschaftsführer der siegreichen dritten Mannschaft eingetroffen. Herzlich Willkommen Christian!

11:55 Uhr

 

Wo ist eigentlich Moritz, der sein Erscheinen angekündigt hatte?

 

 

11:39 Uhr

 

Evas Gegnerin opfert einen Läufer auf h7!

11:32 Uhr

 

Valerija und Carmen haben beide Weiß. Carmen entwickelt eine Initiative am Königsflügel, während Valerija gegen einen klassischen Skandinavier (Da5), mit d4,c4 ein schönes Zentrum errichtet hat. 

11:12 Uhr

 

Der Fanblock!

 

Es befinden sich nur Heimfans vor Ort, daher gibt es auch keine Krawalle...

11:03 Uhr

 

5 Fans haben sich inzwischen vor Ort eingefunden, bald kann eine Choreographie von den Rängen starten...

10: 50 Uhr

 

Noch lässt sich an keinem Brett eine klare Tendenz erkennen.

Live-Ticker

 

10:33 Uhr

 

Und hier mal einige Statistiken zu den kampflosen Partien des letzten Spieltages in der 2. Liga und der Regionalliga:
 
 

Showdown in der Frauenregionalliga fällt aus

(Live-Ticker von Marcus Schmücker und Andreas Jagodzinsky)

 

09.55

Herzlich Willkommen zum letzten Spieltag der Frauenregionalliga Gruppe West.

Im Pavillon des Woeste-Gymnasiums empfängt der SV Hemer die SG Solingen.

Beide Mannschaften haben 6-2 Punkte und teilen sich die Tabellenspitze mit Mülheim und Aachen, die im Parallelspiel gegeneinander ebenfalls um den Aufstieg in die 2. Bundesliga spielen sollten.

 

Aber als ich gestern Abend gegen 22.00 Uhr noch kurz auf der Ergebnisseite war, musste ich das hier sehen:

 

 

Wir wollen hoffen, dass unsere Nachbarn in den Niederlanden die dort offenbar herrschende Epidemie bald in den Griff bekommen: http://nsv-online.de/ligen/frl-1718/?mannschaft=4887

 

Man sollte sich vielleicht nicht zu sehr wundern, warum es im Frauenschach bei allen positiven Entwicklungen nicht so richtig vorangeht.

 

Damit steht Mülheim als Aufsteiger fest. Damit trifft es wenigstens die Mannschaft, die wie wir außer gegen Aachen alle Spiele gespielt haben und mit dem klaren Sieg im direkten Vergleich (Carmen fehlte seinerzeit wegen einer Terminüberschneidung mit der rumänischen Superliga.) gegen uns ein verdienter Aufsteiger ist.

 

Herzlichen Glückwunsch nach Mülheim!

 

Unsere junge Mannschaft hat bislang sehr gut agiert.

Carmen hat bislang 3/3, bei denen aber zwei kampflose Siege enthalten sind. Sehr überzeugend agierte auch unsere Gastspielerin, die 13-jährige Eva Rudolph, die ungeschlagen bei 3/4 notiert. Valerija Naumenko (15) hat aktuell 2/4. Die weiteren Punkte erzielten Julia Manus (14), die 1/3 hat sowie Kim Drees (15) mit 1/2.

 

 

Heute verstärkt uns die rumänische Nationalspielerin Luminita Cosma (https://en.wikipedia.org/wiki/Elena-Lumini%C8%9Ba_Cosma), die gestern aus Bukarest angereist ist.

Dahinter nehmen Carmen, Eva und Valerija Platz.

Unsere Gegnerinnen, die ebenfalls auf die Jugend setzen und mit ihrer U14-Mädchenmannschaft in den letzten beiden Jahren souverän Deutscher Mannschaftsmeister werden konnten, spielen in folgender Aufstellung:

 

Rosenfeld, Berelovich, Kublanov C., Kublanov E.

 

Auch wenn es um nichts mehr geht, hoffen wir auf einen positiven Abschluss der Saison.

 

 

 

 

 

Hemers Frauen kämpfen um den Zweitligaaufstieg

(Ein Bericht von Andreas Jagodzinsky 28.01.2018)

 

Eine Runde vor Schluss liegt der Schachverein Hemer im Aufstiegsrennen der Regionalliga der Frauen gut im Rennen.

Nach einem hart umkämpften 2,5-1,5 gegen den Dortmunder SV liegt Hemer punktgleich mit Aachen, Mülheim und Solingen an der Spitze. Während Hemer am 18. Februar Solingen empfängt, spielen Mülheim und Aachen gegeneinander.

 

In der vorletzten Runde empfingen die Hemeraner Frauen Dortmund im Woeste-Gymnasium. Hemers Spitzenspielerin Carmen Voicu-Jagodzinsky kam zu einem kampflosen Sieg.

An Brett zwei hatte Eva Rudolph einige bange Momente zu überstehen, konnte ihre Partie aber schlussendlich unentschieden halten.

Leider musste Julia Manus ihre Partie wenig später aufgeben, so dass alles vom Ausgang der Partie von Valerija Naumenko abhing.

Für die meisten Zuschauer war kein Gewinnweg erkennbar. Valerija hätte sicher auch gerne Remis gespielt, wusste aber, dass ein remis gleichbedeutend mit dem Ende aller Aufstiegshoffnungen gewesen wäre.

Und so kämpfte sie unverdrossen weiter.

Und nach fast vier Stunden gelang ihr der kaum noch für möglich gehaltene Sieg.

Damit hatte Hemer den Kampf gewonnen.

 

Als dann wenig später die Niederlage des bisherigen Tabellenführers aus Mülheim feststand, kannte der Jubel keine Grenzen.

Im letzten Saisonspiel zuhause gegen Solingen geht es um alles. Zuerst muss Hemer seine Hausaufgaben erledigen und gewinnen. Sollte das gelingen, hängt dann alles vom Ergebnis des Parallelspiels in Mülheim ab.

 

Daumendrücken ist also angesagt.