Carmen Voicu-Jagodzinsky wird Dritte bei den Deutschen Meisterschaften

(Ein Bericht von Andreas Jagodzinsky, 20.08.2023)

 

Bei den Deutschen Meisterschaften in Ruit/Ostfildern gewann Carmen Voicu-Jagodzinsky am vergangenen Wochenende die Bronzemedaille.

Das entsprach ihrem Setzlistenplatz, wobei sowohl mehr als auch weniger möglich gewesen.

 

Der Start ins Turnier verlief gut. Einem souveränen Sieg in der Auftaktrunde folgte ein weiterer Partiegewinn, bei dem es zwar einen bangen Moment zu überstehen galt. Danach stand die Begegnung mit der Titelverteidigerin Lara Schulze an. Im vergangenen Jahr hatte Carmen gegen unsere ehemalige Gastspielerin in unklarer Stellung zu viel riskiert und verloren. In diesem Jahr unterlief ihr eine Eröffnungsungenauigkeit, wonach Lara sogar schon leicht besser stand. Carmen entschied sich dann, alle Brücken hinter sich abzubrechen und opferte eine Qualität. Auch wenn der Angriff objektiv nicht ausreichend war, wurde die Stellung jetzt aber so kompliziert, dass Schwarz die Gelegenheit bekam, Fehler zu machen. Und tatsächlich unterlief Lara erst ein Fehler, nach dem die Stellung ausgeglichen war und am Ende sogar noch ein weiterer, der Carmen erlaubte, einen Mattangriff einzuleiten. Mit 3/3 führte sie nun alleine das Turnier an.

 

Eigentlich hätte dieser Sieg ihr Sicherheit geben sollen. Aber in ihrer Partie gegen die Setzlistenerste Kateryna Dolzhikova, in der sie bequem ausgleichen konnte, häuften sich plötzlich unerklärliche Fehler. An dieser Stelle ist anzumerken, dass allen Spielerinnen teilweise haarsträubende Fehler im Turnierverlauf unterlaufen sind.

Und so musste Carmen am Ende ihrer Gegnerin die Hand zur Aufgabe reichen.

 

In Runde vier folgte ein eriegnisloses Remis gegen Jana Bardorz, ehe es auch gegen Luisa Bashylina eine Punkteteilung gab. Erst verlor Carmen einen Bauern, dem sie lange hinterherlief. Am Ende verpasste sie dann eine plötzlich auftauchende Gewinnchance.

 

Zum Glück gelang dann endlich wieder ein Sieg, mit dem Carmen sich auf den geteilten zweiten Platz verbesserte.

Da Bashylina und Schulze noch gegeneinander spielten, hatte Carmen mit zwei Siegen die Silbermedaille in der eigenen Hand, da Dolzhikova angesichts des zu erwartenden Restprogramms kaum einzuholen war, obeohl sie nur einen halben Punkt mehr hatte.

 

Aber in der vorletzten Runde spielte Carmen wieder nur Remis, so dass sie - immer noch punktgleich mit Bashylina und Schulze - die Medaille aufgrund der schlechteren Wertung nicht mehr in der eigenen Hand hatte.

Mit einem schnellen Sieg setzte Carmen ihre Kontrahentinnen unter Druck, Bashylina hielt stand und gewann ebenfalls. Aber Lara konnte trotz großem Kampf ihre großartig kämpfende Gegnerin, die amtierende Deutsche Meisterin der U18 nicht besiegen.

 

Und somit hatte Carmen am Ende das nötige Glück, um sich nach Gold 2020 und Bronze 2022 auch bei ihrer dritten Teilnahme eine Medaille zu sichern. 


Entscheidungen am Wochenende

(Ein Bericht von Andreas Jagodzinsky, 20.08.2022)

 

Ab 10.00 Uhr fällt in Magdeburg die Entscheidung über die Deutsche Frauenmeisterschaft.

 

Und immer noch ist das realistischste Szenario, dass Hemer in der kommenden Saison mit der neuen Deutschen Meisterin an den Start in der Frauenbundesliga geht.

 

Dies wird jedoch nicht Carmen Voicu-Jagodzinsky sein. Denn nach einem souveränen Start, bei dem sie gegen talentierte Jugendspielerinnen nicht die geringste Schwäche zeigte, ging es in Runde vier gegen unsere Gastspielerin Lara Schulze, die für den SV Werder Bremen am allgemeinen Spielbetrieb teilnimmt. Es war eine umkämpfte Partie, bei der Carmen zwischendurch objektiv besser stand, aber Lara über einen sehr gefährlichen schwarzfeldrigen Läufer verfügte, der nur auf den richtigen Moment wartete, entscheidend den weißen König anzugreifen. In Zeitnot wählte Carmen eine riskante Fortsetzung, die jedoch nicht nur riskant, sondern objektiv falsch war. Lara ließ sich die Chance nicht entgehen und gewann.

 

Während Lara auch die nächste Runde gewann, musste Carmen sich gegen eine Jugendspielerin ein zweites Mal egschlagen geben.

Die kommende Doppelrunde am Donnerstag war insbesondere psychologisch nicht ganz einfach. Aber Carmen holte zwei Punkte und war zumindest wieder im Rennen um die Medaillen.

Lara gab in der siebten Runde ihr erstes Remis ab.

 

In der vorletzten Runde spielte Carmen dann Remis gegen die frühere U16-Weltmeisterin Annmarie Mütsch. Lara hingegen verlor sensationell. Bei einem Sieg wäre sie bereits Deutsche Meisterin gewesen.

 

Ab 10.00 Uhr geht es dann gleich um die Entscheidung.

Lara benötigt noch ein Remis für Gold. Carmen muss ihre Partie gegen die Tabellenzweite gewinnen und darauf setzen, dass Lara ihre Partie nicht verliert, um Silber oder Bronze zu gewinnen.

 

Livepartien gibt es ab 10.15 Uhr hier: https://chess24.com/de/watch/live-tournaments/german-womens-championship-2022/9/1/1

 

Am Nachmittag steht dann für unseren Jugendspieler Timo Leonard die nächste Bewährungsprobe an.

Die rumänische Föderation hat ihm trotzdem er noch unter 2200 ELO ist, einen Startplatz im dritten Grand Prix Turnier gegeben.

 

In dem hochklassig besetzten Turnier, in dem von 75 Teilnehmern 12 den Großmeistertitel tragen, nimmt er Setzlistenplatz 65 ein.

Auch Luminita Cosma geht an den Start.

 

Informationen gibt es hier: http://chess-results.com/tnr650260.aspx?lan=0

Den Link zur Liveübertragung reichen wir nach.


 


Catriona gewinnt Bronze, Timo und Jule auf Platz 7

(ein Beitrag von Andreas Jagodzinsky, 11.06.2022)

 

Catriona hat nicht Gold verloren, sondern die Bronzemedaille gewonnen.

Herzlichen Glückwunsch zum dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften!

 

Auch Jule und Timo können mit ihren siebten Plätzen sehr zufrieden sein.

 

Mehr gibt es hier zeitnah.


 

 


Catrionas Kampf um den Titel - live ab 08.30 Uhr

(ein Beitrag von Andreas Jagodzinsky, 11.06.2022)

 

Um 08.30 Uhr geht es für Catriona in Willingen um den Deutschen Meistertitel. Nach einer beispiellosen Aufholjagd mit fünf aufeinanderfolgenden Siegen hat sie gestern zur Tabellenspitze aufgeschlossen. Obwohl sie punktgleich mit der Tabellenführerin, die sie gestern geschlagen hat, liegt, muss man jedoch festhalten, dass sie wohl nicht mehr aus eigener Kraft den Titel erringen kann, weil die Zweitwertung ihrer Konkurrentin zu gut sein dürfte. In der eigenen Hand hat sie "nur" Platz zwei, den sie mit einem Sieg gegen die ebenfalls punktgleiche NRW-Meisterin Eva Rudolph sicher hätte.

Catriona hat in der ablaufenden Saison mehrfach gezeigt, dass sie in wichtigen Momenten zu Spitzenleistungen fähig ist. In allen direkten Abstiegsduellen der Frauenbundesliga kam sie zum Einsatz und holte dort - gegen zum Teil klar favorisierte Gegnerinnen - drei Siege. Im entscheidenden Abstiegskampf der ersten Mannschaft in der NRW-Klasse gewann sie ebenso wie im Abstiegsendspiel der Jugendmannschaft. Catriona ist die Spielerin für die wichtigen Spiele. Daumendrücken für den heutigen Tag.

 

Alle Statistiken gibt es hier: https://www.deutsche-schachjugend.de/2022/dem-u18w/tabelle/8/.

 

Die Partien gibt es live ab 08.30 Uhr hier: https://chess24.com/de/watch/live-tournaments/2022-dem-u18w/9/1/1.

 

 

Catriona spielt um die Medaillen

DJEM in Wilingen - Tag 5 und 6

(Ein Bericht von Andreas Jagodzinsky, 10.06.2022)

 

Gehen wir die Lage bei der DJEM nach Altersklassen durch:

 

In der U16w war bei Jule Cordes ein wenig Sand ins Getriebe gekommen. In der Runde am gestrigen Donnerstag gewann sie nach der Niederlage am Vortag  und spielte am heutigen Freitag Remis.

Mit 4,5/8 liegt sie auf Platz 8. Ein Abschlusssieg morgen kann noch einen Platz unter den Top 5 und einen Platz bei der Siegerehrung bringen.

 

Für Timo Leonard dürfte in der U18 eine Top5-Platzierung nicht mehr realistisch sein. Aber einen Platz unter den Top 10 kann er mit einem Sieg morgen noch schaffen.

Die gestrige Partie verlief merkwürdig. Der Gegner spielte einen ungewöhnlichen Zug in der Eröffnung, für den er auch viel Zeit verbrauchte. Timo kam gut ins Spiel, aber verbrauchte zuviel Zeit auf der Suche nach einem forcierten Gewinn. Schließlich gewann er die Dame und zwei Bauern für drei Leichtfiguren. Aber die gegnerischen Figuren standen plötzlich gut koordiniert und auch eine Niederlage war im Bereich des Möglichen. Aber letztlich setzte sich Timo in einer sehr langen Partie am Ende taktisch durch.

Gegen einen deutlich stärkeren Gegner kam es dann am heutigen Tag zu einem spannenden Spiel, das auch wieder sehr lange dauerte. In ausgeglichener Stellung wollte Timo mit einem Bauernopfer den gegnerischen Druck abschütteln. Irgendwann vermeldete der Computer entscheidenden Vorteil für den Gegner. Allerdings musste dieser in komplizierter Stellung mehrfach den einzigen Weg zum Sieg finden, was ihm nicht gelang. Als Timo schließlich wieder ausgeglichen hatte, passierte, was in solchen Fällen oft geschieht: der Gegner wollte sich mit der Punkteteilung nicht abfinden und griff schließlich fehl. Nun ließ Timo sich die Chance nicht entgehen und fuhr den vollen Punkt ein.

Mit 4,5/8 geht es morgen darum, noch möglichst weit nach vorne zu kommen.

 

Zum Schluss kommen wir zu unserer Turnierheldin. Nicht viele hätten die Niederlage in Runde drei weggesteckt. In totaler Gewinnstellung hatte Catriona noch verloren. Aber was sie ab Runde vier machte, kann man schon als sensationell bezeichnen. Ohne auch nur in einer Eröffnung Vorteil gehabt zu haben, überspielte sie Gegnerin um Gegnerin im Mittelspiel und gewann die Runden vier bis sechs. In Runde sieben verlief das Drehbuch genauso. Ausgleich nach der Eröffnung, kreatives Spiel im Mittelspiel und ein technischer Sieg im Endspiel.

Heute ging es dann gegen die Tabellenführerin und Setzlistenerste. Wieder entstand ein ausgeglichenes Mittelspiel, das aufgrund des gegnerischen Läuferpaares sogar etwas angenehmer für ihre Gegnerin wirkte. Aber in angespannter Lage brachte Catriona eine Taktik an, die ihr sofort entscheidenden Vorteil eintrug. Danach ging es wie gewohnt weiter: unsere Spielerin wickelte in ein gewonnenes Endspiel ab, das sie sicher gewann.

 

Damit liegt sie punktgleich mit den Spielerinnen auf Platz eins und zwei und spielt morgen um den Titel.


 

Die Partien werden live übertragen: https://www.deutsche-schachjugend.de/2022/dem/live/


 

Catriona setzt den Siegeszug fort

DJEM in Wilingen - Tag 5

 

Es war ein Tag mit gemischten Gefühlen für die Spieler des Schachvereins.

 

In der U16w vergab Jule Cordes am Vormittag ihren großen Vorteil und spielte nur Remis. Am Nachmittag verlor sie dann. Damit rutschte sie auf Platz 11 ab.

 

Timo Leonard spielte morgens eine wirklich gute Partie, in der aber seine Bedenkzeit falsch einteilte und in klar besserer Stellung aber bereits hochgradiger Zeitnot eine Springergabel übersah und verlor.

Am Nachmittag wartete ein nominell deutlich schwächerer Spieler. Allerdings spielte Timo im Mittelspiel einige merkwürdige Züge und stand plötzlich auf verlorenem Posten. Aber im Angesicht der Niederlage behielt er die Nerven und konnte die Partie nach großem Kampf noch Remis halten.

 

Uneingeschränkt positiv lief es für Catriona Dartmann Aubanell. Viele hätten sich von der wirklich ärgerlichen Niederlage in Runde drei nicht wieder erholt. Aber Catriona besiegte gestern in langen Partien zwei besser eingeschätzte Spielerinnen und liegt nun auf dem fünften Platz.

 

Heute geht es um 14.30 Uhr weiter.


 

Die Partien werden live übertragen: https://www.deutsche-schachjugend.de/2022/dem/live/


 

Erfolgreicher Tag für Hemeraner Spieler

DJEM in Wilingen - Tag 4

 

Am vierten Tag konnten die Hemeraner Spielerinnen und Spieler 2,5/3 erzielen.

Besonders erfolgreich waren die Spielerinnen aus unserem Frauenbundesligakader: Catriona Dartmann Aubanell zeigte sich in der U18w genau wie Jule Cordes in der U16w von ihren Vortagesniederlagen gut erholt.

Beide gewannen ihre Partien. damit liegt Catriona aktuell auf Platz 13: https://www.deutsche-schachjugend.de/2022/dem-u18w/.

 

Jule, die nun 2,5/4 hat, verbesserte sich sogar bis auf Platz 7: https://www.deutsche-schachjugend.de/2022/dem-u16w/.

 

In der U18 konnte Timo gegen einen erneut stärker bewerteten Gegner nicht nur mithalten, sondern war über die gesamte Partiedauer am Drücker. Ob er im Endspiel sogar Gewinnchancen hatte, muss man nach dem Turnier noch genauer analysieren. So wurde es am Ende Remis. Damit liegt der NRW-Meister kurz vor der Halbzeit auf dem 15. Platz: https://www.deutsche-schachjugend.de/2022/dem-u18/.

 

Heute geht es in die letzte Doppelrunde des Turniers, ehe dann noch bis Samstag drei Einzelrunden auf dem Spielplan stehen.

 

Die Partien werden live übertragen: https://www.deutsche-schachjugend.de/2022/dem/live/


 

Nur Timo gewinnt

DJEM in Wilingen - Tag 3

 

Die Niederlage von Catriona Dartmann Aubanell in der U18w am dritten Tag hatte etwas Tragisches. Aus einer ausgeglichenen Eröffnung hatte sie ihre Gegnerin schrittweise überspielt. Aber in beiderseitiger Zeitnot kam sie mit einem unbedachten Bauernzug vom Weg ab. Plötzlich griff ihre Gegnerin an. Als sie die Zeitnot geschafft hatte, verpasste sie im 41. Zug die richtige Fortsetzung und verlor noch. Damit steht Catriona bei 1/3.

 

Auch Jule Cordes verlor in der U16w gegen die topgesetzte Spielerin. Sie hat jetzt 1,5/3.

 

Die beste Partie gelang Timo Leonard. Der NRW-Meister der U18 war erstmals als Favorit in die Partie gegangen und setzte mit Schwarz seinen Gegner von Beginn an unter Druck. Letztlich gewann er souverän und steht jetzt ebenfalls bei 1,5/3.
 

Die Partien werden live übertragen: https://www.deutsche-schachjugend.de/2022/dem/live/


 

Guter Start bei den Deutschen Jugendmeisterschaften

DJEM in Wilingen - Tag 2

 

Endlich wieder am traditionellen Pfingstermin finden die Deutschen Jugendmeisterschaften in Willingen statt.

Vom SV Hemer nehmen Catriona Dartmann Aubanell (U18w) und Timo Leonard (U18) teil. Außerdem ist auch unsere Gastspielerin Jule Cordes in der U16 dabei. Alex Poggemann spielt das Offene Turnier mit.

 

Catriona setzte sich in der Auftaktrunde souverän durch und kam zu einem schnellen Sieg.

Timo kam gegen die Nr. 3 der Setzliste mit Schwarz gut aus der Eröffnung. Er löste alle Aufgaben am Brett gut und war dann am Drücker. Sein Gegner verteidigte sich gut, so dass am Ende ein Damenendspiel auf dem Brett stand, in dem - anders als bei Carmen letzte Woche - jede Seite noch eine Bauern hatte. Die Partie endete dann mit einer Punkteteilung.

Jule stand schwer unter Druck, aber spielte am Ende Remis.

Alex verlor seine erste Partie.

 

Um 15.30 Uhr geht es weiter.

 

Die Partien werden live übertragen: https://www.deutsche-schachjugend.de/2022/dem/live/


Am Nachmittag lief es dann schlechter. Nur Jule kam zu einem Sieg.

Timo und Catriona fanden nie richtig in die Partie und verloren relativ chancenlos.


Bronze für Carmen bei den Deutschen Schnellschachmeisterschaften

 (Ein Bericht von Andreas Jagodzinsky, 20.09.2020)

 

Mit einem starken Endspurt hat Carmen Voicu-Jagodzinsky sich bei den Deutschen Frauenmeisterschaften im Schnellschach die Bronzemedaille gesichert.

Nach ihrem 0,5/2-Fehlstart hatte sie sich gestern mit 3/3 wieder in Schlagdistanz zu den Medaillenplätzen gekämpft. Wobei zumindest Elisabeth Pähtz mit einem Punkt Vorsprung, der deutlich besseren Buchholz, Siegen gegen fast alle Großmeisterinnen bereits am Samstag und mehr als 200 Elopunkten Vorsprung nach menschlichem Ermessen uneinholbar war.

Zudem durfte sich Carmen, die noch gegen keine Titelträgerin gespielt hatte, praktisch keine Punktverluste außer vielleicht gegen Pähtz erlauben.

 

Die Partie gegen WGM Sarah Papp am Sonntagmorgen war nicht hochklassig aber sehr umkämpft. Der Vorteil wechselte mehrmals, wobei Carmen objektiv zwischendurch klar schlechter stand.

Aber am Ende drehte sie die Partie und gewann.

 

Auch gegen Annmarie Mütsch stand sie in Runde sieben lange Zeit arg gefährdet. Aber auch in dieser Partie kämpfte sich Carmen zurück und wiederholte die Züge, als sie bereits klaren Vorteil hatte.

 

In der Vorschlussrunde war Carmen gegen Elisabeth Pähtz chancenlos. Ihre Gegnerin entschied damit den Titelkampf vorzeitig für sich.

 

Carmen lag auf Platz vier und musste gegen die auf Platz drei platzierte Filiz Osmanodja unbedingt gewinnen. Bei der Deutschen Meisterschaft war ihr das mit Schwarz gelungen. Heute hatte Carmen Weiß.

Und in der Schlussrunde gelang Carmen eine starke Partie, in der sie von Anfang bis Ende dominierte.

Mit dem Sieg überholte sie ihre Gegnerin auf der Zielgeraden und konnte sich nach dem Sieg bei den Deutschen Meisterschaften Platz drei im Schnellschach sichern.

 

Linda Becker sammelte im starken Feld wertvolle Erfahrungen und belegte am Ende mit 3,5/9 Platz 18.

Den Endstand findet man hier: http://chess-results.com/tnr533571.aspx?lan=0&art=1&rd=9&turdet=YES&flag=30 

Carmen Voicu-Jagodzinsky ist Deutsche Meisterin 2020

(Ein Turnierrückblick von Andreas Jagodzinsky, 31.08.2020)

Es ist der größte Einzelerfolg in der Geschichte des Schachvereins.

Erstmals gewann eine Spielerin oder ein Spieler die Deutschen Einzelmeisterschaften.

Als Siegerin der DSAM 2018/19 hatte Carmen eigentlich die Berechtigung erworben an den Deutschen Meisterschaften der offenen Klasse zu starten. Sie entschied sich jedoch für eine Teilnahme bei den Frauen, was sich als die richtige Entscheidung erweisen sollte.

Hinter der deutschen Nationalspielerin Filiz Osmanodja war Carmen an Platz zwei gesetzt. Filiz und Carmen waren die einzigen Großmeisterinnen im Feld. Aber mit drei Internationalen Meisterinnen und weiteren drei Fidemeisterinnen war das Feld auch für die jugendlichen Spielerinnen bezüglich möglicher WIM-Normen interessant.

Carmen war bereits am Donnerstag angereist und spielte zum Aufwärmen am Samstag die Deutschen Frauenblitzmeisterschaften mit. Ergebnis und Punktzahl entsprachen dort den Erwartungen. Am Sonntag begannen dann die Deutschen Frauenmeisterschaften.

Abgesehen von der etwa gleichstarken Filiz gab es zwei Gruppen von Spielerinnen, auf die Carmen in dem Turnier traf. Talentierte Jugendspielerinnen oder solche, die gerade der Jugend entwachsen sind und erfahrene Spielerinnen, die bereits nachgewiesen hatten, dass sie auch in der Lage sind, gegen Großmeisterinnen zu punkten.

Katharina Mehling war zwar nur die Nr. 13 der Setzliste, hatte aber im vergangenen Jahr bereits einen hervorragenden fünften Platz belegt. Zwar gewann Carmen relativ problemlos. Aber ihre Gegnerin konnte wie im vergangenen Jahr ihrer Auftaktniederlage 5,5 Punkte folgen lassen und wurde am Ende Vierte.

In Runde zwei ging es dann gegen Svenja Butenandt. Die 14-jährige gehörte zur von Carmen betreuten Europameisterinnenmannschaft U12w. Carmen griff in der Eröffnung fehl und musste bange Momente überstehen. Aber als Butenandt die Damen zum Tausch anbot, war die Chance auf Vorteil vertan. Carmen gewann die Partie danach sicher.

Am Dienstag stand dann die erste von zwei Doppelrunden auf dem Spielplan. Carmen traf auf WIM Brigitte Burchardt.

Man kann natürlich denken, dass eine WIM mit 2091 für Carmen eine weitere Pflichtübung sein sollte. Aber abgesehen von anderen Überraschungen im Turnier (dazu später) empfehle ich den Wikipediaeintrag zu Brigitte Burchardt: https://de.wikipedia.org/wiki/Brigitte_Burchardt.


Carmen jedenfalls unterschätzt ihre Gegnerin nicht. In einer ausgeglichenen Stellung einigten sich die Kontrahentinnen auf Remis.

Nachmittags gab es dann erneut Weiß. Luisa Bashylina, die zweite Europameisterin U12w aus 2018 war die Gegnerin.

In Runde zwei hatte sie sehenswert Filiz Osmanodja ausgekontert und lag nun mit 3/3 vorne. Carmen verpasste eine gute Chance im Mittelspiel, wonach Luisa problemlos ausgleichen konnte. Als sie Remis anbot, war die Stellung bereits angenehmer für sie zu spielen, so dass unsere Spielerin sich entschied, das Remisangebot anzunehmen.

Damit hatte Carmen nach vier Runden einen halben Punkt Rückstand auf Luisa Bashylina, die zudem bereits beide Großmeisterinnen als Gegnerinnen gehabt hatte. Auch Brigitte Burchardt lag bei 3,5/4.

Dazu hatte Carmen die Weißdoppelrunde nicht nutzen können. Die erste schwierige Situation im Turnier war entstanden. Und mit Teodora Rogozenco wartete eine weitere Nachwuchsspielerin auf Carmen.

Die entschied sich, in dieser kritischen Turniersituation erstmals auf eine bewährte Eröffnung zurückzugreifen. Mit Schwarz wählte Carmen Modernes Benoni und glich mühelos aus. Da Carmen eine angenehme Initiative hatte und sich in den Stellungsbildern gut auskannte, gewann sie die Partie souverän.

Hinter Burchardt, die erneut gewinnen konnte, teilte Carmen mit weiteren Spielerinnen Platz zwei. Luisa hatte derweil erstmals verloren.

Am Donnerstag stand eine weitere Runde an, da die letzte Doppelrunde gespielt werden musste. Carmen kam gegen WFM Dr. Anita Just klar besser aus der Eröffnung heraus und hatte einen Mehrbauern. Da sich am Spitzenbrett Burchardt und WIM Vidonyak schnell remis getrennt hatten, bestand die Chance, mit einem Sieg zur Spitze aufzuschließen. Doch Carmen tat sich unerwartet schwer in dem Endspiel. Nach über vier Stunden endete die Partie mit einem Remis, worüber Carmen verständlicherweise enttäuscht war. Aber es blieb keine Zeit, groß über die Situation nachzudenken. Für eine Vorbereitung blieb ebenfalls wenig Zeit.

 

Erstmals begann Carmen im Turnier mit 1.e4. Sie riskierte viel und belohnte sich nach einem kurzen taktischen Geplänkel im Mittelspiel. Da die Tabellenführerin über ein Remis nicht hinauskam, holte Carmen sie ein und zog nach Buchholz sogar vorbei. Aber noch war nichts erreicht. In der Vorschlussrunde wartete Filiz mit Weiß auf Carmen. Aufgrund der Buchholz war der Titel für ihre Gegnerin zwar kaum noch erreichbar. Aber mit einem Sieg im Spitzenspiel war zumindest eine teilweise Schadenswiedergutmachung für die deutsche Nationalspielerin möglich.

Hemers Spitzenspielerin überraschte ihre Gegnerin, indem sie erstmals in ihrem Leben die Französische Verteidigung spielte. Schnell stand eine populäre Stellung der Steinitzvariante auf dem Brett. Filiz suchte den Angriff, aber überschätzte ihre Stellung. Carmen verfügte über ausreichende Verteidigungsmöglichkeiten, um ihr Mehrmaterial zu sichern. Als Filiz aufgab, war das Tor zum Titel weit offen, da Brigitte Burchardt überraschend verlor.

Carmen lag einen ganzen Punkt vor einer dreiköpfigen Verfolgergruppe. Es gab nur noch eine theoretische Möglichkeit, dass eine der drei Spielerinnen sie überholen könnte. Überraschenderweise wurde nur im Frauenturnier ohne Sofiaregel, d.h. ohne das Verbot frühzeitiger Remisschlüsse gespielt. Dieser Missstand sollte für 2021 dringend überarbeitet werden.

Nun musste sich Carmen aber auf die Partie vorbereiten, wozu auch die Möglichkeiten eines Remisangebots gehörten, da ihr ein Remis sofort den Titel sichern würde. Ihre Gegnerin hatte nur noch mit einem Sieg Chancen, in den Kampf um die Medaillen einzugreifen.

Die Entscheidung war damit klar. Das Remisangebot erfolgt zum ersten zulässigen Zeitpunkt, d.h. mit Ausführung des zweiten Zuges. Lehnt die Gegnerin ab, womit wir gerechnet hatten, ist das Thema „Remis“ vom Tisch. Dann muss man weder nach einem unerwarteten gegnerischen Zug oder wenn die Eröffnung nicht gefällt, eine Sekunde über die Frage nach einem Remisangebot nachdenken.

In der Partie überlegte Carmens Gegnerin etwa 20 Minuten und akzeptierte dann das Unentschieden. Am Ende kam es auf den Ausgang der Partie ohnehin nicht mehr an.

 

Als erstes Mitglied des Schachvereins gewann Carmen eine Deutsche Einzelmeisterschaft. Es war der verdiente Erfolg nach einer insgesamt starken Turnierleistung.Carmen konnte ihre Bilanz in Magdeburg damit bei drei Turnierteilnahmen auf drei Turniersiege bei elf Gewinnpartien und acht Punkteteilungen ausbauen.


Schachgipfel in Magdeburg mit Carmen Voicu-Jagodzinsky

Teil 2: Bange Momente in Runde 2

(Ein Bericht von Andreas Jagodzinsky, 18.08.2020)

In Runde zwei standen bei der Frauenmeisterschaft die U12-Europameisterinnen von 2018 im Mittelpunkt.

An Tisch eins gewann Luisa Bashylina gegen Turnierfavoritin WGM Filiz Osmanodja.

Das damalige Brett zwei Svenja Butenandt spielte gegen die damalige Trainerin der Mannschaft Carmen Voicu-Jagodzinsky an Brett zwei.

Und für einen Moment lag auch hier die Sensation im Bereich des Möglichen.

Carmen hatte mit Schwarz im elften Zug einen groben Fehler begangen. Ihre Gegnerin hätte nun in wenigen Zügen klaren Vorteil erzielen können.

Stattdessen bot sie den Damentausch an, was angesichts der weißen Bauernstruktur keine gute Idee war. Der geringe weiße Entwicklungsvorsprung wurde nach dem tausch schnell neutralisiert. Es verblieb eine Stellung, die für die stärkere Spielerin immer angenehmer zu spielen ist. Ohne jede taktische Gegenchance muss Weiß eigene Fehler vermeiden, weil jede kleine Ungenauigkeit die schwarze Stellung noch besser macht.

Letztlich setzte Carmen sich souverän durch und liegt mit 2/2 in der vierköpfigen Spitzengruppe.

Heute steht die erste von zwei Doppelrunden an.

Um 10.0 Uhr geht es zunächst gegen WIM Brigitte Burchardt: https://chess24.com/de/watch/live-tournaments/german-womens-championship-2020/3/1/1


 

Um 16.00 Uhr steht dann Runde vier auf dem Spielplan.


Schachgipfel in Magdeburg mit Carmen Voicu-Jagodzinsky

Teil 1: Carmen gewinnt die 1. Runde

(Ein Bericht von Andreas Jagodzinsky, 17.08.2020)

Am Sonntag um 14.00 Uhr begann im Magdeburger Maritim-Hotel die erste Runde der Deutschen Fraueneinzelmeisterschaften.

Mit ihrem Sieg bei den Deutschen Amateurmeisterschaften hatte sich Carmen Voicu-Jagodzinsky eigentlich für die Offenen Deutschen Meisterschaften qualifiziert.

Sie entschied sich aber zur Teilnahme am Frauenturnier, wo sie hinter der deutschen Nationalspielerin Filiz Osmanodja an Rang zwei gesetzt ist.


In Runde eins trat Carmen gegen Katharina Mehling aus Bayern an.

Carmen spielte konzentriert und kam zu einem sicheren Sieg.


In Runde zwei trifft sie heute ab 14.00 Uhr auf Svenja Butenandt.

Die 14-jährige gehörte 2018 zur deutschen U12-Mädcheneuropameistermannschaft unter Carmen.

 

Auch ihre damalige Mannschaftskollegin Luisa Bashylina tritt in Magdeburg an. 


Übersicht über die Teilnahme an Deutschen Meisterschaften

 

Jahr

Turnier

 

Ort

Spieler/Aufstellung

Platz/

Teilnehmer

2019

DJEM U16

Willingen (HE)

M. Runte

(Trainer: C. Voicu-Jagodzinsky, Andreas Jagodzinsky)

 

16/28

2018

DVM U16

Aurich

(NDS)

M. Runte, T. Leonard, F. Trinh, V. Naumenko

(Trainer: A. Jagodzinsky)

 

12/20

2018

DVM U10

Magdeburg (S-A)

L. Avram, M. Graf,

L. Jagodzinsky, L. Heußner

(Trainerin: C. Voicu-Jagodzinsky)

 

45/63

2018

DJEM U16w

Willingen

(HE)

V. Naumenko

(Trainerin: C. Voicu-Jagodzinsky)

 

15/20

2017

DVM U10

 

Magdeburg

(S-A)

L. Avram, M. Graf, L. Jagodzinsky, A. Leonard (Trainerin: C. Voicu-Jagodzinsky)

 

65/80

2017

DVM U16

 

Walldorf

(B-W)

M. Runte, T. Leonard, A. Mai, V. Naumenko, J. Manus (Trainer: A. Jagodzinsky)

 

11/20

2016

DVM U10

 

Magdeburg

(S-A)

L. Avram, L. Jagodzinsky, M. Graf, A. Leonard (Trainer A. Jagodzinsky)

 

59/60

2016

DVM U14w

 

 

Düsseldorf (NRW)

I. Otterpohl (G), V. Naumenko, J. Manus, K. Drees (Trainerin: C. Voicu-Jagodzinsky)

 

13/20

2001

DVM U14w

 

Greifswald

(M-V)

J. Küter, J. Lorenz, S. Fachadas-Lehnen, K. Roth, T. Kleineberg (Trainer: A.Jagodzinsky)

 

20/20

1997

DVM U20

 

Magdeburg

(S-A)

A. Jagodzinsky (für SG Bochum 31)

 

1/12

1990

DJEM U15

 

Münster

(NRW)

M. Stopsack

2./16

(punktgleich mit Platz 1)